Bauteilbezogene Kennwerte für Gebäudeökobilanzen
Abstract
Durch den steigenden Standard und den Mehrverbrauch an Materialien zur Senkung der Betriebsenergie wird die Gebäudeökobilanz eines Baus bereits merklich durch die Konstruktion beeinflusst. Noch stehen jedoch nur in geringem Masse Kennzahlen für die Ökobilanz der Konstruktion zur Verfügung. Durch das Erarbeiten von Kennwerten einzelner Bauteile soll ein Beitrag zur Schliessung dieser wissenschaftlichen Lücke geleistet werden. Die Erarbeitung der Kennzahlen erfolgt auf der Basis von statistischen Analysen einzelner Bauteilkomponenten, die zu Bauteilen kombiniert werden. In der Folge werden drei unterschiedliche Ansätze genutzt, die zu den drei Kennwerten Bottom-Up, Top-Down und einem statistischen Kennwert führen. Dafür wird unter anderem angenommen, dass die Daten einer Lognormalverteilung folgen.
Anhand der Kennwerte unterschiedlicher Bauteile kann in der Folge auf das gesamte Gebäude geschlossen werden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt darin, aufzuzeigen, in welchen Bereichen eines Gebäudes das grösste Optimierungspotential für eine nachhaltige Bauweise liegt und in welchen Bereichen des Gebäudes sich Aufwendungen aufgrund mangelnder Alternativen möglicherweise nicht lohnen. Neben der Materialisierung des Bauteils und dessen Ausführung spielt vor allem das Ausmass des Bauteils eine grosse Rolle für die Gesamtwirkung des Gebäudes. Es kann gezeigt werden, dass in den unterschiedlichen Bauteilen ein sehr unterschiedliches Potential liegt. Zum Schluss wird die Arbeit einer kritischen Hinterfragung unterzogen und es wird ein Ausblick auf mögliche weitere Ansätze gegeben.